Die Sanierung von Altbauten birgt Risiken. Denn soll die schöne Außenfassade erhalten bleiben, kann das Gebäude nur innen wärmegedämmt werden. Das ist jedoch bauphysikalisch schwierig. Kleinste Undichtigkeiten verursachen Luftströme, die zu Schimmel an Wänden führen können. Größere Gebäudeschäden können die Folge sein.Beim Umbau und der Erweiterung des Kindergartens in Groß Lengden nahe Göttingen wurde deshalb Wert darauf gelegt, diese Gefahren auszuschließen und Erfahrungen für weitere Sanierungen zu sammeln. Das Gebäude steht in zentraler Lage und ist mit seiner Fachwerkstruktur stark ortsbildprägend.
Das Sanierungskonzept ist ganzheitlich ausgelegt. Während des Baus wurde der Zementputz durch Lehmputz ersetzt und der Fachwerkwandaufbau durch eine innenliegende Wärmedämmung ergänzt. Anschließend wurde innenseitig eine Sperrholzschicht aufgebracht und luftdicht abgeklebt. Darauf folgte eine 40 Millimeter tiefe Installationsebene mit Zellstoffdämmplatten, die wiederum mit Gipskarton nach innen verkleidet wurde. Die Frischluftzufuhr erfolgt über eine mechanische Lüftungsanlage, die manuell und automatisch steuerbar ist.
An rund 40 Punkten im Hause haben Techniker Messstellen installiert, die in der Wand und im Fachwerk die Feuchtigkeit messen. Zusätzlich wurden an der Fassade Messpunkte eingerichtet, die die Menge des auftreffenden Regens registrieren. Die Daten von mehreren Jahren wertet das Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege in Fulda aus.
Es hat sich gezeigt, dass die Feuchtigkeit in Gebäude und Wänden nachlässt und voraussichtlich keine schützende Außenverkleidung angebracht werden muss. Die Sanierung ist gelungen, der Wärmeenergieaufwand ist etwa auf ein Viertel gesunken.