Bauherren verlangen verstärkt Informationen zu Energie, Ökologie und Gesundheit. Bezugsgröße ist dabei immer öfter die Zeitspanne von der Herstellung des Baumaterials vor dem Bau bis zum Abriss des Hauses. Das Institut für Industrielle Bauproduktion an der Universität Karlsruhe hat eine neue rechnergestützte Methode entwickelt, die die Baukosten, die Energieverbräuche und die Umweltbelastung errechnet. Der Name: KOBEK.
Ausgangspunkt ist die europaweit genutzte Elementkostenberechnung, bei der ein Gebäude in standardisierte Bestandteile "zerlegt" wird. Diese Elemente enthalten Daten zu den Baustoffen und -teilen sowie zu den Bauleistungen. Aus den Daten aller Einzelelemente errechnet das Programm die entsprechenden Werte für das Gebäude.
Die grundlegenden Daten ergeben sich aus Kostenkatalogen, Baustoffdateien oder aus den umfangreichen Forschungsberichten, die das Institut mehrere Jahre hinweg erarbeitet hat. Die Rechenalgorithmen wurden unter anderem der Umweltbuchhaltung und der Wärmeschutzverordnung entnommen.
Die KOBEK-Methode ist mittlerweile Bestandteil eines weiterführenden Projekts: Sie soll in eine marktgängige Architekten-Software einfließen. Damit steht KOBEK Planern und Architekten in deren gewohnter Softwareumgebung - wie CAD und AVA - zur Verfügung. Das weiterführende Projekt "LEGÖ - Lebenszyklus von Gebäuden unter ökologischen Gesichtspunkten" erweitert die Informationen von Bauelementen mit Kennwerten zu Ökologie und Gesundheit.
Der Vorteil ist, dass nach einmaliger Dateneingabe die Bestimmung von Bau- und Unterhaltskosten, Energieverbrauch inklusive Wärmeschutznachweis und der resultierenden Umweltbelastungen möglich ist. Die ökologische Bewertung kann so an zentralen Stellen in den Planungsprozess einfließen.