Basic Needs

Ein Grundbedürfnis - was ist das?


© Michaela Bress
Szenographie:
-Rajeev Sethi
Inhaltliches Konzept:
- Royal Tropical Institute, Amsterdam
Was ist mir lieb und teuer - was brauche ich wirklich zum Leben? Die Ausstellung Basic Needs beschäftigte sich auf ganz ungewöhnliche Art mit der Frage nach unseren Grundbedürfnissen. Die Grundthese: Materielle wie immaterielle Bedürfnisse bilden eine untrennbare Einheit - werden die einen befriedigt, während die anderen unerfüllt bleiben, ist für die Zukunft nichts gewonnen. Die Hauptbotschaft: Armut ist mehr als nur ein zu geringes Einkommen, und wirklicher Reichtum ist mehr als die Anhäufung materieller Güter!

An einer Vielzahl von beispielhaften Projekten und Unternehmungen zeigte der indische Szenograph und Ausstellungsmacher Rajeev Seethi, wie Menschen in den verschiedensten Teilen der Welt versuchen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dabei stieß das kompromisslose Festhalten Sethis an seiner Konzeption zu Anfang nicht überall auf Zustimmung. Aber die beteiligten Projektträger waren mit Engagement bei der Sache. Sie sollten "in ihrer eigenen Sprache" sprechen und ihre Exponate und Installationen selbst gestalten. Die Begeisterung, mit der die Macher bei der Sache waren, erreichte auch das Publikum. Basic Needs wurde nicht nur zu einem "Geheimtip", sondern auch zu einer publikumswirksamen Plattform für 22 Weltweite Projekte. Mehr als 50 Künstler und kunsthandwerkliche Gruppen aus allen Kontinenten beteiligten sich an dieser "Autoren"-ausstellung.

Der authentische Charakter der Ausstellung, ihre Vielfältigkeit, die spielerische Leichtigkeit und Heiterkeit, all das überraschte. Großen Anteil daran hatte nicht zuletzt die skurrile Installation HiLife des Engländers Graham Rawle. Surrealistische Szenarien aus dem Supermarkt der Warenwelt boten ein provokantes Abbild der westlichen Überflussgesellschaft.

Ungewöhnlich und überraschend war auch die Pappmascheé-Kathedrale des Bread & Puppet-Theatres, in der über 300 Mal die Sieben Notwendigkeiten mit insgesamt mehr als 600 Laienschauspielern aufgeführt wurden. Ganz nebenbei gelang so das Experiment, eine kirchliche Entwicklungsorganisation (Brot für die Welt) mit einem politischen Theater (Bread & Puppet aus den USA) sowie einem indischen Szenographen (Rajeev Sethi) zusammen zu bringen.

Basic Needs hat dabei auch gezeigt, wie eine Vielzahl kleinerer Partner erfolgreich integriert werden können, ohne den kohärenten Gesamteindruck zu stören. Eine Reihe von Initiativen finanzierte sich vollkommen aus eigenen Mitteln. Das Mütterzentrum Salzgitter beispielsweise lieferte 180 qm Quilts, 2000 Textilquadrate, eine ungemein aufwändige Arbeit, die viel persönliches Engagement und die Kraft vieler Hände erforderte. Das spanische Generalkommissariat war mit einer Installation mit erdfarbenen Urnen aus aller Welt vertreten. Der nicht-kommerzielle Fernsehsender WETV aus Kanada sendete über die gesamte Laufzeit der EXPO.

Freiheit und Menschenrechte waren zentrale Themen auch dieser Ausstellung. Künstler aus China stellten New-Age-Installationen vor, und Lebensbäume aus Bolivien, Mexiko, Indien und Deutschland symbolisierten die Forderung, dass die Menschen überall auf der Welt die Chance auf ein befriedetes Leben haben sollten. Selbst Hollywood leistete seinen Beitrag: Der zum Buddhismus konvertierte US-Schauspieler Richard Gere stellte großformatige Fotos mit Motiven aus Tibet zur Verfügung. Das abschließende Wort hatte der Dalai Lama - ein ausdrucksstarker Schlusspunkt.

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